Vorfertigung für Mehrwert im Betrieb
Vorfertigung ist für viele Holzbaubetriebe ein klarer Wettbewerbsvorteil. Wo man früher stark auf direkt an den Bau geliefertes BSP gesetzt hat, ist man nun darauf aus, möglichst viel vorab vorzufertigen.
Holzmagazin, Ausgabe 07 2020
Wie viele mittelständische Holzbaubetriebe ist die familiengeführte Lengauer-Stockner GmbHin Schwoich in Tirol (Österreich) vor fast vierzig Jahren aus einem Einmannbetrieb entstanden. Sie zählt heute rund 38 Mitarbeiterinnen, die ein breites Leistungsspektrum abdecken: Von einfachen Aufstockungen und traditionellem Dach-Abbund hin zu Einfamilienhäusern und Objektbauten wie Schulen und Kindergärten. Bei einem aktuellen Projekt, bei dem sie eine neue Siedlung aus 33 Reihen- und Einfamilienhäusern in Riegelbauweise bauen, treten sie sogar als Bauträgerinnen auf. Für eine solche Aufgabe muss man auch betrieblich gerüstet sein. Das verhältnismäßig kleine Unternehmen setzt dabei, wie viele Holzbaubetriebe aktuell, auf Vorfertigung und zeigt, dass man dafür kein Hundertmannbetrieb sein muss.
PREISKAMPF BEI BSP FÜHRT ZU NEUER STRATEGIE
Als Sohn Martin Lengauer-Stockner vor zwanzig Jahren den Betrieb übernahm, war man für die Vorfertigung schlecht gerüstet. Deshalb setzte das Unternehmen auf die Stärke von BSP, wo fertig abgebundene Massivholzwände direkt an die Baustelle geliefert wurden. Ein anhaltender Preiskampf und die immer komplizierteren Abläufe und schwierige Koordination auf der Baustelle machten diese Herangehensweise schwieriger. Als das neue Betriebsgebäude fertiggestellt wurde, nahm Martin Lengauer-Stockner das zum Anstoß die Firmenstrategie zu überdenken und ersteigerte bei einer Betriebsauflösung eine fast ungebrauchte SCM-Abbundanlage. Mit dem in der neuen Halle integrierten Brückenkran waren damit die Basics für die Vorfertigung gegeben.
MONTAGETISCH FÜR MEHR PRÄZISION UND DURCHSATZ
Die Elemente wurden weiterhin auf dem Betonboden zusammengesetzt und mittels eines auf den Boden gedübelten Stahlwinkels behelfsmäßig ausgerichtet. Deshalb schaffte man 2019 einen Montagetisch der Firma woodtec Fankhauser GmbH an. „Der große Vorteil war für uns die Präzision und Flexibilität des Elementbautisches“, erklärt Lengauer-Stockner. Die Winkligkeit (Wände) und Ebenheit (Decken) ist damit deutlich einfacher zu erreichen und spare am Ende auch wichtige Zeit. Ebenso kann der Tisch bei kleinen Elementen in mehrere Arbeitsstationen unterteilt werden und die Zimmerer können parallel zueinander arbeiten, ohne sich gegenseitig in die Quere zu kommen.
Neuer Montagetisch
Darum setzt man auf woodtec
ABLÄUFE VEREINHEITLICHEN UND RATIONALISIEREN
Um weiter Zeit zu sparen und mehr Durchsatz zu ermöglichen wurden die Abläufe möglichst vereinheitlicht. Der Gedanke dabei ist, dass man Material und Element möglichst wenig bewegt. In diesem Sinne wird z. B. auch die Beplankung roh ab Palette auf das Element gelegt und dort zugeschnitten. Der Bündigfräser erübrigt sämtliches Abmessen und Anzeichnen, da das Anlaufkugellager des Fräsers die Rahmenkontur unter der Beplankung automatisch abfährt. Ebenfalls wichtig an dem neuen System von woodtec sei die Absaugung, erklärt Lengauer-Stockner. „Damit kann diese effiziente Methode zum Formatieren der Beplankung auch bei Gipsfaser- oder Fermacell-Platten eingesetzt werden, ohne die Gesundheit unserer Mitarbeiter*innen zu gefährden.“
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